Die unterschiedlichen Inhalte

Text

Texte übermitteln die Informationen ganz konkret und sind die Informationsquelle Nummer 1. Daher sollte es ein Anliegen sein, dass gerade Texte von allen verstanden werden.

Text-Inhalte

  • Details, die nicht für das Verständnis wichtig sind, sollten weggelassen werden.
  • Texte sind verständlicher, wenn sie einen einfachen Satzbau haben und sich an der Alltagssprache orientieren.
  • Fachbegriffe, Fremdwörter und abstrakte Formulierungen sollten erklärt oder ganz darauf verzichtet werden.
  • Praktische Vergleiche sowie Beispiele helfen für das Verständnis.
  • Für Menschen mit Lernschwierigkeiten eignen sich Bilder, Symbole und Piktogramme, um Informationen zusätzlich zu vermitteln.

Text-Aufbau und -Struktur

  • Texte sollten klar strukturiert, kurz und eindeutig sein.
  • Es werden etwa Unterüberschriften, Aufzählungen, Querverweise und Absätze zur inhaltlichen Gliederung genutzt. Für die Textstruktur ist dabei alles hilfreich, was der schnellen und einfachen Erfassung des Inhalts dient.
  • Für komplexe Texte steht eine Zusammenfassung bereit, die die wichtigsten Aussagen und Informationen in kurzen Sätzen enthält.
  • Für den Schriftsatz wird durchgehend der linksbündige Flattersatz genutzt, da sich die Augen dann darauf einstellen können.
  • Außerdem erleichtert eine begrenzte Zeichenanzahl pro Zeile das Lesen.
  • Es gibt ausreichenden Abstand zwischen Buchstaben, Wörtern und Zeilen sowie zum Rand. Ein Zeilenabstand von mindestens 1,2 (120 % der Schriftgröße) ist empfehlenswert.

Text-Gestaltung

  • Zahlen sollten als Ziffern geschrieben werden.
  • Auf Sonderzeichen wird verzichtet.
  • Es wird ein serifenloser Schrifttyp verwendet wie zum Beispiel Arial oder Helvetica.
  • Die Schriftart wird nicht oder nur wenig gewechselt.
  • Die Schriftgröße beträgt mindestens 12 Punkt (für Arial).
  • Zur besseren Lesbarkeit wird Groß- und Kleinschreibung verwendet. Beispielsweise werden Fließtexte nicht in Kapitälchen geschrieben.
  • Der Hintergrund ist einfarbig und die Texte sind nicht mit Abbildungen hinterlegt. Dies gilt auch für Bildunterschriften.
  • Die Texte sind vom Hintergrund visuell mit hohem Kontrast abgesetzt.

Selbst wenn all diese Dinge beachtet werden, gibt es Menschen, für die die Informationen trotzdem alternativ aufbereitet werden sollten.

→ Für Personen, die gehörlos sind oder schlecht lesen können, sollten Gebärdensprachfilme und Audio-Versionen angeboten werden.

→ Für Menschen mit Lernschwierigkeiten sollten die Texte in Leichte Sprache übersetzt werden.

Tabellen

  • Tabellenstrukturen sollten nur für Datentabellen und nicht zur Anordnung von Inhalten oder für dekorative Zwecke verwendet werden.
  • Tabellen sollten mit den zur Verfügung stehenden Schaltflächen des benutzten Editors erstellt werden und die Überschriftenzellen müssen mit den vorgesehenen Markup-Elementen (<TH>) gekennzeichnet sein.
  • Auch hier gilt, dass für komplexe Datentabellen Zusammenfassungen bereitgestellt werden sollten.

Bilder und Grafiken

Bilder und Grafiken dienen zum Beispiel der Dekoration, der Anreicherung von Text und der Darstellung von Zusammenhängen. Sie werden visuell wahrgenommen.

  • Für Personen, die sie nicht visuell wahrnehmen können, müssen Alternativtexte bereitgestellt werden.

 

Für die Erstellung der Alternativtexte hilft es, sich folgende Fragen zu stellen: Welchen Zweck erfüllt das Bild? Welchen Inhalt bietet das Bild? Geht eine wichtige Information verloren, wenn das Bild nicht angezeigt wird?

  • Dekorative Bilder, die keine Information tragen, sollten einen leeren Alternativtext (alt=””) haben, damit sie von einem Screenreader ignoriert werden.

Manchmal kann ein Bild nicht in wenigen Worten beschrieben werden. Das heißt die Information ist zu lang für den Alternativtext.

  • Bilder mit hohem Informationsgehalt wie etwa Anfahrtsskizzen, Diagramme und Organigramme sollten in einem längeren Beschreibungstext erklärt werden. Der Alternativtext gibt dann einen knappen Überblick über die Information und der Beschreibungstext enthält die Informationen, die zum Verständnis erforderlich sind.
  • Die Beschreibungen können entweder “versteckt”, das heißt nur im vorgesehenem Beschreibungsfeld (Web und Textverarbeitungsprogramme) eingetragen werden oder aber die Information wird an einer für alle sichtbaren Stelle eingefügt. Dies kann entweder im Fließtext sein, am Ende eines Dokuments oder aber mit einem sichtbaren Verweis zum Beschreibungstext, der an einer anderen Stelle (Beispiel: am Dokumentende oder auf einer anderen Webseite) steht. Dadurch profitieren alle Personen, da die Beschreibungen für das Verständins hilfreich sind.
  • Werden Grafiken am Bildschirm ausgegeben, sollte es die Möglichkeit zur Kontraständerung und der Vergrößerung geben.

Audio

Rein akustische Inhalte können von Menschen mit einer Hörbehinderung sehr schlecht oder im schlimmsten Fall gar nicht wahrgenommen werden.

  • Deshalb ist es wichtig, diese Inhalte zusätzlich in Textform zum Beispiel als Transkript anzubieten. Davon profitieren dann nicht nur Personen, die schlecht hören, sondern alle, die gerne auf die Inhalte zugreifen möchten, aber den Ton nicht abspielen können und wollen.
  • Da die Lautsprache wiederum zum Beispiel für Gehörlose eine Barriere darstellt, sollten die Inhalte für sie am besten zusätzlich in einem Gebärdensprachvideo aufbereitet werden.
  • Generell gilt es zu beachten, dass die wichtigen Informationen wie etwa Sprachdarbietungen deutlich zu verstehen sind und nicht von unwichtigen Tönen (Hintergrundgeräusche/-musik) verdeckt werden.

Video und Multimedia

Ein Video besteht aus sich bewegenden oder aufeinanderfolgenden Bildern und Fotos. Im Normalfall, außer bei Stummfilmen, ist ein Video eine audiovisuelle Sequenz. Video- und Audioinhalte bedeuten zwar Barrieren für seh- und hörbehinderte Menschen, aber sie bieten auch viele Vorteile für die Vermittlung von Informationen.

 

Multimediale-Inhalte können etwa alternativ zu Texten angeboten werden, um Inhalte an Personen zu transportieren, die beispielsweise eine Lese-Rechtschreib-Schwäche oder Lernschwierigkeiten haben. Oft helfen Bilder und Videos, Sachverhalte und Zusammenhänge zu erklären. Audio-Aufnahmen von Texten oder Audio-Beschreibungen von Bildern und Grafiken stellen sinnvolle Ergänzungen zur Schriftsprache dar.

Gebärdensprachvideos, also Videos mit der Übersetzung der Inhalte in die Gebärdensprache zeigen, wie der Einsatz von Multimedia Barrieren aus dem Weg räumen kann.

 

Generell gilt:

  • Für alle Multimedia-Inhalte sollten Textalternativen bereitgestellt werden.
  • Ein Transkript ist in jedem Fall zu empfehlen. Dieses kommt nicht nur Personen zugute, die nichts hören oder den Inhalt mit einem Screenreader erfassen, sondern jeder Person, die den Inhalt und Zweck eines Videos auf einen Blick erfassen möchte.
  • Textalternativen sollten jedoch nicht nur als Transkript, sondern mit den Bildern synchron bereitgestellt werden. Das heißt, es gibt Untertitel für die Audio-Inhalte. Auch hier sollte darüber nachgedacht werden, Gebärdensprachvideos für die Audio-Inhalte anzufertigen, um sie in die Muttersprache der Gehörlosen zu übersetzen.
  • Videos sollten außerdem mit Audiodeskriptionen versehen werden, damit sie auch ohne Bild oder Screenreader von allen verstanden werden können.
  • Auch beim Thema Multimedia sollte nicht vergessen werden, dass es Personen gibt, die die Inhalte nur in Leichter Sprache verstehen und daher sollte es eine Filmfassung in Leichter Sprache geben.

Farben

Beim Thema Barrierefreiheit darf ein Beitrag zum Umgang mit Farben nicht fehlen. Farben helfen, Dinge voneinander abzugrenzen. Farben strukturieren. Sie setzen Kontraste. Farben kommunizieren häufig etwas.

  • Die verwendeten Farben brauchen einen ausreichend großen Kontrast. Das gilt vor allem für die Textfarbe, die sich sehr gut vom Hintergrund absetzen muss.
  • Bei der Auswahl der Farben sollte an die häufig vorkommende Rot-Grün-Sehschwäche gedacht werden.
  • Im Allgemeinen ist es wichtig, dass die Information nicht allein durch Farben übertragen wird. Beispielsweise sollten Linien in einem Diagramm nicht nur durch die Strichfarbe, sondern auch durch die Form unterscheidbar sein.

 

Linkliste

Weitere Informationen rund um die unterschiedlichen Inhalte und wie sie barrierefrei gestaltete werden können,  sind in der Linkliste in der Kategorie „Barrierefreie Medieninhalte” zu finden.