Informationsmaterial vorbereiten

Egal ob eine große oder eine kleine Veranstaltung, im Voraus findet meist ein reger Austausch zur Vorbereitung statt. Es werden Rundschreiben verschickt sowie Informations-Broschüren und -Materialien vorbereitet.

Bei all diesen Materialien muss nicht nur auf barrierefreie Inhalte geachtet werden, sondern auch darauf, dass das Ausgabeformat und die zugehörige Anwendung barrierefrei sind.

Die wichtigsten Punkte

  • Die Inhalte müssen von allen wahrgenommen werden können.
  • Die Materialien sollten über mehrere Medienformate und Kanäle verteilt werden.
  • Alle Informationsmaterialien sollten frühestmöglich an die Teilnehmer weitergeben werden.

Welche weiteren Punkte zu beachten sind, ist in der detaillierten Checkliste nachzulesen.

Im Detail erklärt

Alle sollen alles wahrnehmen

Materialien, die nicht in Textform vorliegen, zum Beispiel als ein Video, schließen Menschen mit Sehbehinderungen aus, wenn die Informationen hauptsächlich visuell vermittelt werden. Menschen mit Hörbehinderungen sind dann benachteiligt, wenn die Informationen hauptsächlich akustisch vermittelt werden. Menschen mit Lernschwierigkeiten haben Probleme, Informationen selbstständig zu verstehen, die kompliziert dargestellt oder beschrieben wurden.

Damit alle alles wahrnehmen können, müssen also Alternativen bereitgestellt werden.

Das heißt: Für ein Bild gibt es einen Alternativtext. Für eine Audio-Datei gibt es eine Transkription. Für ein Video gibt es Untertitel, eine Audiodeskription sowie im besten Fall ein erklärendes Gebärdensprachvideo. Und die Informationen sollten (zusätzlich) in Leichter Sprache formuliert sein.

Alternative Medienformate und Kanäle

Alternativen sollte es auch im Hinblick auf die unterschiedlichen Formate und Kanäle geben. Werden Informationen und Materialien zum Beispiel nur in ausgedruckter Form an die Veranstaltungsteilnehmerinnen und -teilnehmern weitergegeben, so birgt das für einige Personen Barrieren. Beispielsweise haben blinde und hochgradig sehbehinderte Menschen Probleme, das Gedruckte wahrzunehmen. Ein Blatt Papier kann nicht einfach beliebig vergrößert werden, noch kann ein Screenreader es vorlesen.

Materialien sollten also zusätzlich in digitaler Form vorliegen. Diese können dann per E-Mail versandt oder auf einer Website aufbereitet werden. Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer bekommen so die Möglichkeit, sich das Format auszusuchen, das für sie am besten ist.

Auch am Tag der Veranstaltung sollten den Teilnehmerinnen und Teilnehmern digitale Alternativen, Materialien in Leichter Sprache und Dokumente in Brailleschrift angeboten werden. Weitere Informationen dazu befinden sich im Kapitel Einlass und Empfang.

Frühzeitige Weitergabe der Materialien

Manche Personen können Informationen sehr schnell aufnehmen. Andere Personen brauchen für die gleiche Menge an Informationen mehr Zeit. Dafür gibt es verschiedene Gründe:

  • Manche Personen haben Probleme, die Informationen zu verstehen, weil sie beispielsweise zu schwierig formuliert sind.
  • Es gibt Personen, die sich nicht sehr lange auf etwas konzentrieren können.
  • Einige Personen können die Informationen nur in speziellen Formaten wahrnehmen.
  • Es gibt  Personen, die zur Wahrnehmung bestimmte Hilfsmittel brauchen.

All diese Punkte sprechen dafür, dass die Informationsmaterialien so schnell wie möglich nach ihrer Erstellung an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer weitergeleitet werden, damit diese genug Zeit haben, sich auf die Veranstaltung vorzubereiten.

Aufbereitung von Inhalten


Da das Aufbereiten von barrierefreien Materialien ein wichtiges und umfangreiches Thema ist, werden die Anforderungen an die unterschiedlichen Inhalte, die Formate und die Kanäle in einem zusätzlichen Kapitel beschrieben: Aufbereitung von Inhalten.