Planung des Programms

Das Programm ist einer der wichtigsten Teile einer Veranstaltung. Deshalb spielt das Thema „Barrierefreie Kommunikation” auch hierbei eine Rolle. Eines muss klar sein: nicht jeder Programmpunkt ist für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf die gleiche Weise erlebbar. Ein blinder Mensch kann nichts mit einem Stummfilm anfangen. Eine Person mit Lernschwierigkeiten kann sich keine drei Stunden am Stück auf eine Rednerin oder einen Redner konzentrieren, schon gar nicht, wenn diese oder dieser schwierige Wörter benutzt. Diese Erkenntnis ist wichtig. Denn sie hilft dabei, ein Programm zu erstellen, das für viele Menschen interessant ist.

Die wichtigsten Punkte

  • Die Programmpunkte sollten nach dem Mehr-Sinne-Prinzip vorbereitet werden.
  • Das Programm sollte abwechslungsreich sein.
  • Die einzelnen Programmpunkte dürfen nicht zu lange gehen.
  • Es müssen genug Pausen eingeplant werden.
  • Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern muss kommuniziert werden, welcher Programmpunkt wann und wo stattfindet.

Welche weiteren Punkte zu beachten sind, ist in der detaillierten Checkliste nachzulesen.

Im Detail erklärt

Abwechslungsreiches Programm

Vorträge, Diskussionen und Abstimmungen sind Hauptbestandteile von Veranstaltungen. Diese Programmpunkte sind wichtig und müssen von allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern wahrgenommen werden können. Deshalb sollten die Programmpunkte nach dem Mehr-Sinne-Prinzip aufbereitet werden.

Zum Beispiel wird alles gesagt, was auf der Leinwand gezeigt wird. Sind Gehörlose bei der Veranstaltung, wird parallel alles in Gebärdensprache übersetzt.

Damit es den Teilnehmerinnen und Teilnehmern leichter fällt, der Veranstaltung zu folgen, sollte es einen Ausgleich zwischen Vorträgen und auflockernden Programmpunkten geben. Ein vielfältiges Rahmenprogramm, das eine Veranstaltung spannend macht, sollte auch von allen wahrgenommen werden können.

Beispielsweise ist ein Musikstück zwischendurch eine schöne Idee und sollte nicht weggelassen werden, weil Gehörlose es nicht wahrnehmen können. Wenn möglich, sollte in diesem Fall der Liedtext auf eine Leinwand projiziert oder zur Musik eine Tanzeinlage präsentiert werden.

Ist es nicht möglich, die einzelnen Rahmenprogrammpunkte so zu gestalten, dass mehrere Sinne gleichzeitig angesprochen werden, so muss bedacht werden, dass im Laufe der Veranstaltung für jeden etwas Ansprechendes dabei sein sollte.

Kommunikation des Programms

Es ist wichtig, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer das Programm oder den Ablauf der Veranstaltung schon im Voraus kennen. Deshalb sollten diese Informationen in der Einladung vermittelt werden. So können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer entscheiden, ob sie die Veranstaltung überhaupt interessant finden und ob es sich lohnt, daran teilzunehmen.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wissen grob, welche Programmpunkte und Pausenzeiten gegeben sind und können besser einschätzen, ob ihre geistige und körperliche Verfassung eine Teilnahme zulässt.

Wird mit dem Programm auch kommuniziert, in welchen Gebäuden und Räumen die einzelnen Programmpunkte stattfinden, können sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer optimal vorbereiten.

Am Veranstaltungstag sollte das Programm dann beispielsweise in Form eines Hefts oder eines Plakats kommuniziert werden.