Programmpausen

Für jede Veranstaltung sollten ausreichend Pausen vorgesehen werden. Diese geben den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Möglichkeit, sich zu entspannen und die aufgenommenen Informationen verarbeiten zu können. Bewegung und eine kleine Stärkung sorgen außerdem dafür, dass sich alle wieder auf das folgende Programm konzentrieren können. Unterschätzt werden darf auf keinen Fall die Möglichkeit, in den persönlichen Kontakt mit Anderen zu treten. Dafür werden Programmpausen oft und gerne genutzt und nicht selten ergeben sich dabei interessante Kontakte. Um einen regen Austausch zu fördern, können die Veranstaltungs-Verantwortlichen gewisse Vorkehrungen treffen.

 

Die wichtigsten Punkte

  • Die persönlichen Bedürfnisse aller Teilnehmenden werden beachtet. Hierzu gehört unter anderem die Bereitstellung von Speisen und Getränken.
  • Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können den Vortragsraum problemlos verlassen.
  • Es sind ausreichend Pausen eingeplant, die allen mitgeteilt werden.
  • Sitzmöglichkeiten stehen bereit.
  • Insbesondere für Menschen mit Hörbehinderungen gibt es ausreichend Möglichkeiten, um mit Anderen in Kontakt treten zu können.

Welche weiteren Punkte zu beachten sind, ist in der detaillierten Checkliste nachzulesen.

 

Im Detail erklärt

Persönliche Bedürfnisse

In erster Linie gilt es, persönliche Bedürfnisse zu befriedigen. Das Anbieten von Getränken und Speisen unter Berücksichtigung von möglichen Unverträglichkeiten (siehe Kapitel Anmeldung) sowie die Bereitstellung von ausreichend behindertengerechten Toiletten stellen diese schon zu einem großen Teil sicher und wurden glücklicherweise bereits soweit etabliert, dass in diesem Leitfaden nicht weiter darauf eingegangen werden muss. Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Aspekte, die den Teilnehmerinnen und Teilnehmern den Aufenthalt bei der Veranstaltung angenehm gestalten.

Es kann durchaus vorkommen, dass einzelne Personen einen Vortrag bereits frühzeitig verlassen. Die Gründe können von einem kurzen Toilettengang, über ein Unwohlsein bis zu schlichtem Desinteresse weitreichend sein. In diesen Fällen kann es für die Teilnehmenden hilfreich sein, wenn für Personal gesorgt wird, das sie gegebenenfalls aus dem Raum begleitet und sie bei ihrem Anliegen unterstützt. Dabei kann es hilfreich sein, wenn die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf sich aufmerksam machen können, bevor sie den Raum verlassen.

Die regulären Pausen sollen eingeplant und für alle in dem Programm ersichtlich sein. Als Richtwerte gelten für die Dauer von Vorträgen 90 Minuten, für Pausen sollte mindestens so viel Zeit eingeplant werden, dass jede Person die Möglichkeit hat, trotz Wartezeit auf die Toilette gehen, sich hinsetzen oder bewegen zu können. Eventuell ist es für manche Teilnehmenden auch angenehmer, den Vortrag von dem Aufenthaltsraum oder dem Foyer aus mitzuverfolgen, zum Beispiel, wenn sie nicht den kompletten Vortrag lang im Publikum sitzen können, dort abgelenkt werden, oder den Vortrag nicht stören möchten, indem sie wieder zu ihrem Platz gehen. In diesem Fall sollten die Vorträge sowohl auditiv als auch visuell übertragen werden. Wenn man speziell diesen Bereich mit einer Induktionsspule ausstattet, können auch Personen, die ein Hörgerät tragen, die Veranstaltung angenehm von außen mitverfolgen.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter sich

Für die Kommunikation mit Anderen bieten sich Stehtische sowie Sitzgruppen an. Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer benötigen zum Beispiel freie Plätze an Tischen, während Stehtische eher ungünstig für sie sind. Bei Stehtischen ist außerdem zu beachten, dass für Menschen mit Blindenstock die Gefahr besteht, mit dem Körper gegen die Tische zu stoßen. Dagegen helfen zum Beispiel Stoffhussen, die über die Tische gelegt werden und auf dem Boden aufliegen.

Wichtig ist auch, dass es stets genug Platz für Begleitpersonen gibt. Menschen mit Hörbehinderungen begrüßen es, wenn auf Tischen eine kleine induktive Höranlage bereit steht, in die sie sich mit ihrem Hörgerät einklinken können. Im Besonderen für sie, aber auch allgemein, soll die Lautstärke in dem Aufenthaltsraum angenehm sein. Gegebenenfalls müssen besondere Vorkehrungen zum Schallschutz vorgenommen werden. Das können zum Beispiel Trennwände, Teppiche, Deckensegel oder Wandabsorber sein.

 

Neue Lösungswege

Es gibt es großes Potenzial für die Übersetzung von Gebärdensprachen mithilfe von Apps. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Anwendungen, mit denen man Gebärdensprache lernen oder übersetzen kann.

 Linkliste

Weitere Informationen und eine Übersicht möglicher Gebärdensprach-Anwendungen sowie andere nützliche Anwendungen sind in der Linkliste in der Kategorie Apps zu finden.

Damit die Teilnehmerinnen und Teilnehmer diese Apps nutzen können, ist es hilfreich, wenn in dem Pausenraum mobile Geräte bereitgestellt werden, auf denen im Optimalfall bereits hilfreiche Anwendungen installiert sind.

 

Beispielunterlagen

Der Aufbau des Pausenraums ist das A und O für einen regen Austausch. Wie eine Raumaufteilung aussehen kann, wird mit diesem Raumplan gezeigt: Raumplan Pausenraum